Ein Besuch im Spielzeugmuseum Seiffen
Wer in Seiffen unterwegs ist, und sei es auch nur, um in der ein oder anderen Manufaktur einen Einkauf zu tätigen, der kommt an einem Gebäude nicht vorbei, ohne einen genaueren Blick zu riskieren. Dafür sorgen nämlich die großformatigen Figuren davor, die so ausschauen, als wären sie aus bunten Holzbausteinen zusammengestellt worden. Mit diesen Objekten macht das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen nämlich auf sich aufmerksam. Und so folgt man den bunten Bausteingebilden nur zu gerne, um in das Innere des Museums zu gelangen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gehen im Spielzeugmuseum Seiffen Hand in Hand
Das Seiffener Spielzeugmuseum wurde im Jahr 1953 „wiedereröffnet“. Es stellt quasi die Nachfolge der einstigen Spielzeuggewerbeschau Seiffen dar, die vor über 85 Jahren eröffnet wurde.
Das Spielzeugmuseum in Seiffen hat sich nicht nur der Aufgabe verschrieben, das volkskünstlerische Erbe der Region zu bewahren und zu pflegen, sondern darüber hinaus ebenfalls zeitgenössische und innovative Vorgänge auf dem Gebiet des Spielzeugmarkts durch Publikationen sowie Ausstellungen zu begleiten.
Die Verantwortlichen versuchen im Spielzeugmuseum die Prozesse von den Ursprüngen bis hin zur Gegenwart zu verfolgen und entsprechend abzubilden. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang sagen, dass sich das Sammelgebiet der ausgestellten Exponate auf das mittlere Erzgebirge sowie auf das angrenzende böhmische Erzgebirge beschränkt.
Kleine und große Kostbarkeiten laden zum Staunen ein
Wie die meisten Museen gibt es auch im Erzgebirgischen Spielzeugmuseum in Seiffen einige Stücke, die man einfach nicht übersehen kann. Hier müssen wir an erster Stelle die mehr als nur eindrucksvolle Raumpyramide nennen, die nicht nur aufgrund ihrer beachtlichen Höhe von 6,30 Metern ein echter Hingucker ist. Auch der Winterberg „Christmette zu Seiffen“ ist ein wahrer Augenschmaus und lassen den Besucher erahnen, wie zauberhaft die Stimmung in Seiffen zur Weihnachtszeit sein muss.
Doch dies ist natürlich noch lange nicht alles, was es in Bezug auf weihnachtliche Volkskunst im Museum zu entdecken gibt. Die ältesten Ausstellungsstücke im Bereich des weihnachtlichen Brauchtums, die hier ausgestellt sind, stammen aus der Zeit um 1850.
Aufwendig ausgeleuchtet und mit Liebe zum Detail wird auch die Füll- und Schachtelware präsentiert. Hier gleicht kein Stück dem anderen und es zeigt sich eindrucksvoll, wie vielfältig Kunsthandwerk und Miniaturspielzeug sein kann.
Ergänzt wird die ohnehin schon sehr umfangreiche Dauerausstellung mit wechselnden Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Diese findet der Besucher im Dachgeschoss des Museums.
Unser Fazit zum Spielzeugmuseum Seiffen
In jedem Fall spürt und sieht man die Liebe, mit der die Ausstellung zusammengetragen wurde. Besonders hervorzuheben ist in unseren Augen der interaktive Museumskatalog, der sich im Besucherarchiv befindet und in dem jeder nach Herzenslust stöbern kann.
Auch die didaktischen Spielmittel, welche an vielen Stellen im Museum zu finden sind, sind ein echtes Highlight und sorgen sicherlich dafür, dass auch Kindern der Gang durch die Museumswelt ein wenig mehr Freude bereitet.
Ebenfalls positiv anzumerken ist, dass auch hier der Besuch mit Fellnase (natürlich an der Leine) keinerlei Problem darstellt.
Schwierig ist tatsächlich die Vielzahl an Ausstellungsstücken, dies haben wir zumindest so empfunden. Denn irgendwann waren wir für neue Eindrücke einfach nicht mehr aufnahmefähig.
Mit einem Eintrittspreis von 7 Euro für einen Erwachsenen ist ein Besuch in jedem Fall erschwinglich und wer danach noch ein wenig Frischluft schnuppern möchte, dem empfehlen wir den Besuch im Freilichtmuseum in Seiffen. Mit einem Kombiticket zum Preis von derzeit 10 Euro pro Person, könnt Ihr so beide Museen besonders preisgünstig besuchen.