Zu Gast bei der Manufaktur Richard Glässer – Fast wie ein Besuch im Wichtelreich
Kleine bärtige Gesellen, rot bemützt. Die Äuglein vor Konzentration zusammengekniffen arbeiten sie fleißig in einer kleinen Werkstatt. Die Holzspäne fliegen ihnen nur so um die Ohren und die Luft ist geschwängert von dem Geruch nach Lack und Farbe.
Eines der Männlein läuft emsig zwischen der Werkstatt und der benachbarten Stube hin und her. Jedes Mal, wenn er in der Werkstatt ankommt, belädt er erneut seine Arme mit allerlei Spielzeug und schleppt es prustend, aber ganz vorsichtig, damit ja nichts zerbricht zu dem schweren, großen Holztisch in der Stube. Um diesen Tisch haben sich ebenfalls fleißige Männlein versammelt, die mit flinken Fingern die Spielzeuge liebevoll in Papier hüllen und die Pakete dann alsbald mit großen Schleifen verschönern…
So oder so ähnlich sahen wohl meine Phantasien aus, wenn es darum ging wie und was es da wohl mit den Geschenken zu Weihnachten auf sich hat. Beeinflusst wurde diese Phantasie sicherlich nicht unerheblich durch die Geschichten aus dem Wichtelreich, die ich als Kind heiß und innig geliebt habe.
Wie Ihr ja hier schon mitbekommen habt, waren wir für einige Tage im Erzgebirge unterwegs. Und so hat es sich bei einem Besuch der Manufaktur Richard Glässer begeben, dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich plötzlich eingetaucht in die Lieblingsbilderbücher meiner Kindheit.
Zauberhafte Atmosphäre – Und plötzlich ist der Alltag meilenweit entfernt
Grau und ziemlich nass, so war der Tag, an dem wir Seiffen zum 1. Mal in unserem Urlaub besuchten. Entsprechend war auch die Laune. Denn das Wetter hatten wir uns doch ein bisschen anders vorgestellt. Etwas missmutig schritten wir die wenigen Stufen zum Eingang der Glässerschen Manufaktur hinauf – Bonnie immer mit im Schlepptau. Ihr konnte das Wetter im Übrigen nichts anhaben. Neugierig wie immer – hieß es für Sie, immer der Nase nach.
Und schon standen wir mitten im Verkaufsraum und der Kontrast zu draußen konnte nicht größer sein. Die Atmosphäre des kleinen Raums, der bestückt war mit unzähligen kleinen und auch großen hölzernen Kostbarkeiten legte sich sogleich fast wie eine wohlige Decke übers Gemüt. Vergessen war jeglicher Anflug von schlechter Laune. Schlechtes Wetter? Regen? Kälte? Wind?
Alles…pardon…scheißegal!
Pyramiden, Adventshäuser, Baumbehang, Räuchermännchen wetteifern um die Aufmerksamkeit der Besucher. Und zwar so emsig, dass die Augen gar nicht wissen wohin sie zuerst schauen sollen.
Wie gut also, dass uns eine Stimme aus unseren Gedanken riss und uns in die Schauwerkstatt begleitete. Sozusagen ins Herz der Richard Glässer Erlebniswelt – hier werden in liebevoller Handarbeit einen Teil der Dinge gefertigt, die wir draußen im Verkaufsraum schon kurz bewundern konnten. Denn um wirklich die komplette Produktpalette zu fertigen, die mittlerweile weit über 1.000 Artikel umfasst – die zum größten Teil in Handarbeit gefertigt werden – bedarf es natürlich einiger Mitarbeiter mehr. Und so beschäftigt die Richard Glässer Manufaktur heute in 3 Betriebsstätten etwa 80 Mitarbeiter.
Althergebrachte Handwerkstechniken auf 3 Etagen erleben
Der Rundgang durch die Schauwerkstatt erstreckt sich über 3 Stockwerke. Gleich im Erdgeschoss, der ersten Station, bekommen wir als Besucher die grundlegendste Handwerktechnik, die in Seiffen vorherrscht, zu Gesicht – das Drechseln. Wer sich schon ein wenig mit der Materie beschäftigt hat und sich vielleicht schon Figuren oder andere Artikel von verschiedenen Manufakturen angeschaut hat, der weiß, dass jeder Hersteller sich durch seine jeweilige persönliche Note auszeichnet. Diese ganz persönliche Note im Hause Glässer findet man insbesondere an den Krippenfiguren, die durch die dargestellten Bewegungen fast schon lebendig wirken.
Schon im Erdgeschoss hätten wir eine Ewigkeit schauen können, doch es warteten ja noch zwei weitere Etagen. Also nichts wie die Treppe rauf, um zu schauen was es dort alles zu bewundern gibt. Zunächst konnten wir einen Blick auf das Spanbaumstechen werfen. Wir haben es in Seiffen zwar einige Male beobachten können, doch es ist jedes mal aufs Neue wieder faszinierend wie aus einem Holzkegel, einem Stecheisen und erfahrenen Händen mit viel Sorgfalt und mit einer ebenso großer Portion Liebe, Bäume in unterschiedlicher Größe entstehen. Wie die Spanbäume dürfen im Erzgebirge auch die Pyramiden auf eine lange Tradition zurückblicken. Und so ist es gar nicht verwunderlich das man als Besucher der Schauwerkstatt Richard Glässer auch bei der Fertigung dieser kleinen und manchmal auch ziemlich großen Kunstwerke den Beschäftigten der Manufaktur über die Schulter schauen darf.
Danach geht es hinauf in die zweite Etage und dort wird es bunt! Denn hier bekommen all die Nussknacker, Engel und viele weiteren Figuren Ihre Garderobe quasi auf den Leib geschneidert oder viel mehr gemalt. Nur wenige aber dafür sehr gekonnte Pinselstriche sind beispielsweise nötig, um einer Figur ihren ganz eigenen und besonderen Charakter zu verleihen.
Habt Ihr das Zeug zum Spielzeugmacher?
Es geht durchaus mit rechten Dingen zu, wenn Ihr nach dem Rundgang durch die Erlebniswelt und der Schauwerkstatt den Drang verspürt, selbst einmal ein solches Schmuckstück aus Holz zu fertigen. Diesen Wunsch könnt Ihr Euch in der Manufaktur Richard Glässer auch ganz einfach erfüllen. Denn dort wird Euch im Rahmen des Bastelangebots die Möglichkeit geboten, Euer ganz eigenes Unikat und somit ein ganz besonderes Souvenir aus dem Urlaub mit nach Hause zu nehmen!
Wir können dieses Angebot wirklich nur jeden Besucher ans Herz legen. Denn wann ergibt sich schonmal die Möglichkeit sein eigenes Räuchermännchen, einen Baumschmuck oder vielleicht eine kleine Pyramide selbst zusammen zu bauen?
Die Erlebniswelt – Stöbern und staunen
Nach dem Bummel durch die Schauwerkstatt mussten wir natürlich noch einmal einen Rundgang durch die Erlebniswelt unternehmen. Um zumindest einen kleinen Teil des Sortiments überhaupt richtig wahrnehmen zu können. Und so haben wir auch die ein oder andere kleine Kostbarkeit entdeckt, die uns nun zuhause immer an unseren Urlaub erinnern wird.
Leider herrscht bei vielen Menschen die Meinung, dass die Dinge unerschwinglich sind. Nach unserem Besuch in Seiffen können wir das so sicherlich nicht unterschreiben. Sicherlich, eine aufwändig gestaltete Pyramide hat ebenso ihren Preis wie das aktuelle iPhone oder ein anderes Smartphone der neusten Generation. Das Verrückte daran ist, dass sich darüber kaum einer beschwert, sondern das Geld wie selbstverständlich über den Tresen geht.
Doch wenn wir nun das ganze Mal aus Sicht der Langlebigkeit betrachten? An was können wir uns denn nun länger erfreuen – An unserem Handy, dass nach 6 Monaten schon wieder alt ist oder an der Pyramide, dem Schwibbogen den wir mit Sicherheit auch nach 10 Jahren immer noch gerne anschauen und mit gespannter Vorfreude jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit hervorholen?
Wir möchten uns beim Team der Richard Glässer GmbH ganz herzlich bedanken, dass wir so eine schöne Zeit in den Räumlichkeiten verleben durften.
Unser besonderer Dank geht an Frau Andrea Glöckner die es auch an einem regnerischen Tag im April durch ihre Erzählungen geschafft hat, dass wir den Glanz der Vorweihnachtszeit erahnen konnten. Auch Bonnie möchte sich bedanken, für die vielen Streicheleinheiten, die Aufmerksamkeit und für die Tatsache, dass sie bei unserem Besuch der heimliche Star war!
Vielen Dank für ein tolles Erlebnis – Wir kommen auf jeden Fall sehr gerne wieder!
* Dieser Artikel kann aufgrund von Orts- und Markennennungen Spuren von Werbung enthalten. Dennoch ist er nicht im Rahmen einer Kooperation entstanden.