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Buchvorstellung: Das Geräusch einer Schnecke beim Essen

Inhalt:

Es ist die Geschichte einer Verführung und einer ungewöhnlichen Freundschaft. Nach einer Europareise erkrankt die Journalistin Elisabeth Bailey an einem seltenen Virus und ist monatelang ans Bett gefesselt. Von einer Freundin bekommt sie eine Topfpflanze geschenkt. Unter deren Blätter sitzt eine Schnecke. Im eingeschränkten Radius ihrer Wahrnehmung beginnt Bailey die Schnecke zu beobachten – und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Zunächst irritiert, dann zunehmend fasziniert begibt sich die Autorin auf eine hinreißende Expedition ins Reich dieses vollkommen unterschätzten, hochgradig komplexen Lebewesens. Die Geschichte ihrer beglückenden Zuneigung ist ein Buch über Entschleunigung und darüber, wie sich in einem kleinen Detail der Natur die Vielfalt des gesamten Lebens finden lässt.

Manchmal muss das Leben erst zum Stillstand kommen, bevor ein Umdenken stattfinden kann

Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, sondern widme Dich der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht“

Das ist eine der vielen Botschaften der Autorin, die sie aus ihren Beobachtungen der Schnecke zieht. Ein Virus bringt das Leben von Elisbath Bailey zum Stillstand. Eine Freundin bringt ihr eine Topfpflanze, nebst Schnecke die bei einem Waldspaziergang gefunden wurde, mit. Aus der Autorin und der Schnecke die sich beide in einem nicht ausgesuchten Umfeld aufhalten müssen, entwickelt sich eine recht eigentümliche Gemeinschaft.

Allerdings hat dieses Zusammenleben, so die Autorin selbst, der Isolation die Schärfe genommen. Die so vollkommen andere Art der Expedition ins Tierreich mindert bei der Autorin das Gefühl der Nutzlosigkeit. Das Interesse der Autorin für diese Spezies ist geweckt und so gibt sie sich intensiven Studien hin. Während dieser Zeit schreitet die Genesung der Autorin im „Schneckentempo“ voran und irgendwann ist der Punkt erreicht wo das erdfarbene Lebewesen wie auch die Autorin selbst in den jeweiligen, natürlichen Lebensraum zurückkehren.

 

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Klein aber fein 

Zugegeben mit seinen 176 Seiten handelt es sich hierbei eher um einen kleinen Vertreter im Bücherregal. Doch Größe allein sagt bekanntlich wenig aus. „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“ ist ein echtes Juwel. Das Buch macht klar, was viele von uns nur all zu oft vergessen, nämlich das Gesundheit nicht selbstverständlich ist. Das auch das Überleben oft davon abhängt, dass ein Lebensinhalt vorhanden ist. Und, nicht zu vergessen, das es immer Hoffnung gibt. Selbst wenn diese Hoffnung grade nur auf einem sehr schmalen Grad des Möglichen balanciert.

In einer Zeit der Superlativen ist es mehr als nur angenehm zu lesen, mit welcher Gelassenheit die Autorin die eigene Krankheitsgeschichte zu Papier gebracht hat. Eben ganz dem sanften und ruhigem Rhythmus ihrer Weggefährtin angepasst. Wer hier die Krankheitsgeschichte als zentralen Mittelpunkt des Geschehens erwartet – wird enttäuscht. Stattdessen wird hier die unermüdliche Entdeckerin mit ihren erwartungsvoll ausgestreckten Fühlern zum Dreh- und Angelpunkt des Romans. Eine kleine erdfarbene Heldin die ihr eigenes Haus überall mit hinnehmen kann und im Verlauf des Buchs im Leser den Glauben an die Langsamkeit erwecken zu vermag.

Nach dem Lesen war ich -Achtung Wortspiel- „vollkommen aus dem Häuschen“. Dieses kleine Büchlein vermag es auf zauberhafte Art und Weise Poesie, Realität und Wissenschaft miteinander zu verweben.

Ach ja..und bevor ich es vergesse: ….

“Man kann regelrecht hören wie die Schnecke frisst. Es klingt als mampft jemand sehr Kleines unablässig Selleriestangen…“

 

Das Geräusch einer Schnecke beim Fressen

Produktinformationen:

Taschenbuch: 176 Seiten

  • Verlag: Piper Taschenbuch (20. Januar 2014)
  • ISBN-10: 3492302378
  • ISBN-13: 978-3492302371

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