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Zeit für Engel

Wenn ich mich mal zurücklehne und die Zeit so betrachte in der wir leben, dann lässt mich diese Beobachtung mit einem Gefühl zurück, welches nicht hauptsächlich positiv ist.

Vieles was heute ist, macht mir Angst, lässt mich zweifeln und im Prinzip wenig hoffen. Was bleibt heute eigentlich noch? Das was heute als wichtig erachtet wird, kann morgen schon wieder verlacht oder verteufelt werden.

Können wir uns heute eigentlich noch mit irgendetwas identifizieren?

Oder geht es schlussendlich nur noch darum, dass wir als Menschen möglichst unauffällig der grauen Masse folgen, weil wir keine Position mehr beziehen können oder wollen?

Sind wir überhaupt noch in der Lage uns für etwas einzusetzen?

Können wir für eine Sache noch wirklich brennen?

Schau ich auf die Mehrheit, dann muss ich diese Frage verneinen. Doch zum Glück gibt es heute noch immer einige Menschen die sich von der Masse abheben und nicht den vermeintlich bequemen, sondern ihren eigenen Weg gehen – Auch wenn er sich nicht durch Bequemlichkeit auszeichnet.

Und dann gibt es da tatsächlich auch heute noch Unternehmen die beweisen, dass Mut, Kreativität, Leidenschaft und Liebe sehr wohl wichtige Ingredienzien dafür sind, um etwas zu erschaffen was bereits über ein Jahrhundert andauert.

 

11 Punkte Engel
Bildrechte Wendt & Kühn / Fotograf S + M Rümmler

 

 

Himmlischer Besuch aus dem Erzgebirge zu Gast in Dortmund

 

Übers Jahr verteilt habt Ihr schon immer mal wieder Einblicke in unseren Urlaub im Erzgebirge erhaschen können. Wer dies aufmerksam verfolgt hat, wird sicherlich schon gemerkt haben, dass unsere Besuche in verschiedenen Manufakturen uns nicht nur fasziniert, sondern nachhaltig beeindruckt haben.

Und so war es keine Frage, als wir erfuhren, dass es im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund eine Sonderausstellung von Wendt & Kühn geben wird, dass wir diese besichtigen.

 

Die Anfänge einer Erfolgsgeschichte

 

Große Dinge sind in den seltensten Fällen von jetzt auf gleich da. In der Regel ist vielmehr Beständigkeit, Lernwillen und Motivation gefragt – Neben vielen anderen Attributen.

Und genau diese Eigenschaften legten, in einer Zeit, in der es nicht gerade üblich war, dass Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, Margarete Wendt und Margarete Kühn an den Tag, als sie im Jahr 1915 ihre eigene Manufaktur in Grünhainichen gründeten.

Den Namen Wendt & Kühn verbinden die meisten Menschen mit den Elfpunkteengeln (auch Grünhainichener Engel genannt).

Doch das heimliche Markenzeichen der Manufaktur aus dem Erzgebirge war nicht gleich von Beginn zugegen. Vielmehr kennzeichneten zunächst einmal einfallsreiche Rauchutensilien oder auch Knäuelhalter die Anfänge des Unternehmens.

Und genau diese Anfänge kann man seit dem 15. November 2019 im Museum in Dortmund bestaunen. Anhand von zahlreichen Skizzen, Fotografien und auch Figuren wird nicht nur die Geschichte einer Manufaktur, sondern die Geschichte von starken Persönlichkeiten erzählt.

Mehr als 200 Exponate laden den Besucher ein auf eine Zeitreise zu gehen, die interessante Einblicke nicht nur in die Unternehmensgeschichte, sondern ebenfalls in das Privatleben der Gründerinnen gewährt.

 

Bildrechte Wendt & Kühn / Fotograf S + M Rümmler

 

 

Besuch der Ausstellung sorgt für ein lachendes aber auch ein weinendes Auge

 

Unter Umständen sind wir aufgrund unseres Besuchs im Stammhaus in Grünhainichen und auch in der Figurenwelt in Seiffen etwas verwöhnt was die Präsentation angeht. Außerdem hatten wir vor nicht allzu langer Zeit einen weiteren Museumsbesuch absolviert, bei dem die Präsentation des Ausstellungsthemas herausragend war.

Und genau in diesem Punkt liegt für uns die kleine Schwachstelle der Ausstellung in Dortmund.

Die zahlreichen Exponate werden geballt in nur einem Raum ausgestellt. Ich hätte mir hier unter anderem eine zeitliche Anordnung gewünscht, sofern dies natürlich auf so engem Raum überhaupt möglich ist. Der Zeitstrahl, der sich an einer Wand befindet, kann da leider keine Abhilfe schaffen. Es wäre in unseren Augen vorteilhafter, den Zeitstrahl über die gesamte Ausstellung auszuweiten und mit den entsprechenden Dokumenten oder Ausstellungsstücken zu versehen und so den Zeitstrahl als Wegweiser zu nutzen der den Besucher durch die Ausstellung geleitet.

Für Liebhaber der Figuren von Wendt & Kühn, die sich für die Geschichte der Manufaktur interessieren oder Menschen, die Interesse an der erzgebirgischen Holzkunst haben, ist die Ausstellung dennoch auf jeden Fall einen (oder auch mehrere) Besuch(e) wert.

Was ich allerdings sehr schade finde ist, dass dieser ganz besondere Sinn für Liebe, Detailverliebtheit und Perfektion – Punkte die ich mit der Manufaktur Wendt & Kühn in Verbindung bringe – sich zwar in den Ausstellungsstücken (wie könnte es auch anders sein?), jedoch nicht in der Präsentation derselben widerspiegelt.

 

Engel
Bildrechte Wendt & Kühn / Fotograf S + M Rümmler

 

 

 

Freundliches Personal und ein einladendes Museumscafè

 

Nach unserem Gang durch die Sonderausstellung statteten wir dem Museumscafe, welches vom Schultenhof Dortmund betrieben wird, einen Besuch ab. Das Besondere am Schultenhof ist, dass hier sowohl Menschen mit als auch ohne Behinderung arbeiten.

Die Karte hält kleine Köstlichkeiten bereit, von denen viele im Glas serviert werden. Wir haben uns für das Tagesgericht entschieden und das war zum Zeitpunkt unseres Besuchs eine Kartoffelsuppe. Deren verführerischer Duft bei mir schon vor dem Besuch der Ausstellung für Magenknurren gesorgt hat. Wir können nur sagen der Geschmack hat absolut gehalten was der Duft versprochen hat – Sehr empfehlenswert!

Ansonsten können wir sagen, dass sowohl das Personal im Museumscafè, im Museumsshop und auch an der Kasse überaus freundlich und zuvorkommend war. Insbesondere die Dame an der Kasse, die an diesem Tag eine echte Mammutaufgabe zu stemmen hatte, da großer Römerfamilientag war. Dennoch wurde sie nicht müde alles zu erklären, die immer wiederkehrenden Fragen zu beantworten und das alles mit einer Freundlichkeit, die so absolut nicht selbstverständlich ist.

Ihr habt Lust die Sonderausstellung „Himmlischer Besuch aus dem Erzgebirge“ zu besuchen? Dann nichts wie hin zum Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund. Die Ausstellung über Wendt & Kühn läuft noch bis zum 01. März 2020. In der Vorweihnachtszeit aber auch darüber hinaus wird vom Museum ein Rahmenprogramm zur Ausstellung angeboten. Einen kleinen Überblick haben wir Euch hier zusammengestellt:

 

 

Samstag 07. Dezember 2019 ab 19:00 Uhr

Das MitSingDing…alle singen hit! Mit Stefan Nussbaum

Weihnachtliches Singen mit Live-Musik

Eintritt 9€ pro Person

Sonntag 08. Dezember 2019

Adventsnachmittag für Familien

14:15 Uhr Kurzführung durch die Weihnachtsausstellung, Eintritt frei

15:00 – 17:00 Uhr Offenes Bastelangebot, Materialkosten 2€ pro Person

Anmeldung erforderlich

Samstag 14.Dezember 2019 von 15:00 – 16:00 Uhr

Erzählcafè zur Weihnachtsausstellung

Eintritt frei

Kaffee, Tee und Kuchen für 5€ pro Person

Anmeldung erforderlich

Sonntag 15. Dezember 2019

Adventsnachmittag für Familien

14:15 Uhr Kurzführung durch die Weihnachtsausstellung, Eintritt frei

15:00 – 17:00 Uhr Offene Lesestube mit weihnachtlichen Geschichten und Gedichten, Eintritt frei

Donnerstag 19. Dezember 2019 ab 18:00 Uhr

Kunst nach Feierabend!

Öffentliche Führung durch die Weihnachtsausstellung

5€ pro Person inklusive Begrüßungsgetränk

Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt, daher ist eine Anmeldung von Nöten.

Weitere Termine für die Veranstaltung „Kunst nach Feierabend!“ wären dann der 23. Januar 2020 sowie der 20. Februar 2020

Sonntag 9. Februar 2020 von 11:00 – 18:00 Uhr

Wendt & Kühn Aktionstag

Erlebnis „Schaumalen“

 

 

Anschrift

Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, 44137 Dortmund

Öffnungszeiten

Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 – 18:00 Uhr

Donnerstag und Freitag jeweils von 11:00 – 20:00 Uhr

 

Engel
Bildrechte Wendt und Kühn / Fotograf Jörg Simanowski

 

 

 

 

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